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Rebound Effekte der Sharing Economy
Nachhaltiges Konsumverhalten
Lebensdauerverlängerung für Mobilgeräte
Der Einfluss von Umweltidentitäten

Rebound Effekte der Sharing Economy

Die Sharing Economy ist zwar kein neues Konzept, aber eine der vielversprechendsten Entwicklungen, um den Verbrauch unserer endlichen Ressourcen zu verringern. Und doch teilt nur eine begrenzte Anzahl von Menschen aktiv. Dieses Projekt liefert Einblicke in die Treiber und Hindernisse des Sharing-Verhaltens und beantwortet die Frage, inwieweit die Rebound-Effekte die positiven Umweltauswirkungen des Teilens begrenzen.

Hintergrund

Peer-to-Peer-Sharing (P2P) beschreibt das Ausleihen und Verleihen von Gegenständen zwischen Einzelpersonen. In diesem Projekt wurden die Treiber, Hindernisse und Auswirkungen von Sharing-Aktivitäten untersucht, wobei der Schwerpunkt auf P2P-Sharing-Plattformen lag. Als übergeordnetes Ziel sollten Massnahmen definiert werden, die Sharing-Plattformen dabei unterstützen, ihre positiven Auswirkungen auf die Umwelt zu verstärken, indem sie das Sharing-Verhalten erhöhen und potenziell negative Rebound-Effekte verringern, die durch Personen verursacht werden, die aufgrund ihrer Sharing-Aktivitäten über zusätzliche Kaufkraft verfügen.

Ziel

Das Forschungsprojekt sollte in erster Linie erforschen, (i) warum sich Verbraucher:innen am P2P-Sharing beteiligen, (ii) warum sich Nicht-Nutzer:innen nicht am P2P-Sharing beteiligen, (iii) was die Ursachen für den Rebound-Effekt sind, (iv) wie P2P-Sharing gefördert werden kann und (v) wie der Rebound-Effekt reduziert werden kann.

Resultate

Gründe für und gegen P2P-Sharing

Eine systematische Literaturrecherche und eine gross angelegte Umfrage zeigen, dass sich Verbraucher:innen hauptsächlich aus wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gründen am P2P-Sharing beteiligen. In Bezug auf den Widerstand der Verbraucher gegen P2P-Sharing zeigt unsere Umfrage, dass Nutzungsbarrieren, Wertbarrieren und funktionale Risiken die grössten Hindernisse für P2P-Sharing sind. Dazu gehören Nicht-Nutzer:innen, die es gewohnt sind, Produkte auf traditionelle Weise zu konsumieren, und Nicht-Nutzer:innen, die P2P-Sharing als zu zeit- und arbeitsintensiv und finanziell zu wenig attraktiv ansehen. Schliesslich gehören auch Nicht-Nutzer:innen dazu, die sich Sorgen machen, dass etwas schief gehen könnte, insbesondere beim Verleih von Gegenständen.

 

Moralische Lizenzierung beim Post-Sharing und Rebound-Effekte

In Bezug auf die Treiber des Rebound-Effekts stellen wir fest, dass die moralische Lizenzierung eine wichtige Rolle beim Post-Sharing-Konsum spielt. Unsere gross angelegte Studie zeigt, dass Nutzer:innen, die P2P-Sharing aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen nutzen, eine moralische Lizenzierung vornehmen. Das bedeutet, dass P2P-Sharing diesen Nutzern die Möglichkeit gibt, die finanziellen Ressourcen, die sie durch das Teilen eingespart haben, für andere, möglicherweise ressourcenintensivere Zwecke zu verwenden. Ökologisch motivierte Nutzer:innen hingegen nehmen keine moralische Lizenzierung vor. Im Hinblick auf die aktive Förderung des P2P-Sharing zeigen unsere Experimente, dass Massnahmen, die auf die intrinsische Motivation der Verbraucher:innen abzielen, über «Öko-Botschaften» (Informationen über potenzielle CO2-Einsparungen beim Teilen anstelle des Kaufs von Produkten), am wirksamsten sind. Die zweitwirksamste Massnahme ist eine integrierte Versicherung der Produkte gegen Schäden. Massnahmen zur Verringerung des ressourcenintensiven Rebound-Konsums, wie z. B. Tipps für einen nachhaltigen Konsum oder monetäre Anreize, zeigten hingegen keine signifikanten Effekte. Wir stellen also fest, dass die Verringerung der Rebound-Effekte des Teilens eine grössere Herausforderung ist als erwartet.

Bedeutung für die Forschung

Die Projektergebnisse liefern ein vertieftes Verständnis des Verbraucherverhaltens im Kontext von P2P-Sharing. Wir nehmen eine ganzheitliche Sichtweise ein und bringen die Diskussion über Treiber und Hindernisse der Sharing Economy, insbesondere das Teilen von Konsumgütern, voran.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt bilden zudem die Grundlage für eine noch detailliertere Erforschung der kausalen Zusammenhänge spezifischer Interventionen und ihrer Auswirkungen auf das Sharing- und Rebound-Verhalten einzelner Verbraucher.

Bedeutung für die Praxis

Das Projekt liefert einzigartige Erkenntnisse, die es Anbietern von P2P-Sharing-Plattformen ermöglichen, ihr Produktdesign, ihr Geschäftsmodell und die Integration von Mehrwertdiensten zielgerichtet weiterzuentwickeln. Basierend auf den Projektergebnissen haben wir Massnahmen entwickelt und getestet, welche die Plattformbetreiber:innen dabei unterstützen, Barrieren für potenzielle Nutzer:innen zu senken und die Sharing-Aktivität zu fördern.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. Claudia R. Binder
Laboratoire de géochimie biologique, EPF Lausanne

Prof. Dr. Sebastian Gurtner
Institut Innovation und Entrepreneurship, Berner Fachhochschule

Prof. Dr. Sofia Ritzén
IDP Integrated Product Development Department of Machine Design, KTH Royal Institute of Technology, Sweden

Projektpartnerschaften

Hygglo

Pumpipumpe

Sharely

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Vielen Dank für die Organisation des Deep-Dive-Treffens. Es hat uns wirklich die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen und Schwierigkeiten beim Betrieb einer Sharing-Plattform auszutauschen. Ich bin sicher, dass wir uns in Zukunft gegenseitig helfen können.

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Clémence Favre; Ola DegerforsSharely Schweiz; Hygglo Schweden (Chief Marketing Officer; Mitbegründer)

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